10. Oktober
Unter dem Motto "Švunk" beginnen in wenigen Tagen die Tschechisch-Deutschen Kulturtage in unserer Euroregion. Das vielfältige Programm bietet eine buntes und švunkvolles Potpourrie an Konzerten, Austellungen, Lesungen, Wanderungen, Filmen und vielem mehr beidseits der sächsisch-böhmischen Grenze. Stöbern Sie gern im Festivalprogramm unter *www.tdkt.info und lassen Sie sich inspirieren für den Besuch im Festival.
Das Festival wird veranstaltet durch die Euroregion Elbe/Labe, Večený sál Hraničář, Landeshauptstadt Dresden, Generalkonsulat der Tschechischen Republik in Dresden und der Brücke|Most-Stiftung
17. September
Vortrag und Gespräch mit Dr. Anne Hultsch
An Tassen, T-Shirts, Taschen, Stiften mit dem traurig blickenden Kafka oder Zitaten aus seinen Werken kommt man heute in Prag kaum vorbei – insbesondere im aktuellen Jubiläumsjahr. Gleichzeitig war jüngst wieder verstärkt zu hören, dass Kafka im tschechischen Kontext über viele Jahre ignoriert worden sei. Diese Aussage soll auf den Prüfstand gestellt werden. Wann wurden seine Werke weshalb und wie von einem tschechischen Publikum gelesen, übersetzt, rezensiert, rezipiert, publizistisch und wissenschaftlich besprochen, illustriert, adaptiert usw.? Hat man seiner in Nekrologen und an Jahrestagen gedacht? Wurden seine Werke gerade in Zeiten politischer Verbote nicht viel intensiver gelesen als in frei(er)en Zeiten? Was waren in den letzten einhundert Jahren die Dreh- und Wendepunkte des tschechischen Blicks auf Kafka?
Einen Einblick in dieses Thema gibt die Slawistin Anne Hultsch, Gastprofessorin für westslawische Literatur und Kulturwissenschaft an der Universität Wien.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage.
12. September
Lesung und Gespräch mit Tomáš Kraus über seinen Vater
František R. Kraus (1903–1967) gehörte nach dem 1. Weltkrieg dem Prager Kreis junger deutschsprachiger Literaten an, wo er auch Franz Kafka und E. E. Kisch traf. Bereits 1941 wurde er nach Theresienstadt deportiert und später nach Auschwitz. Gleich nach der Befreiung schrieb er seine Erlebnisse nieder, die bereits 1945 veröffentlicht wurden. Es war das erste Buch über Konzentrationslager, das in der Tschechoslowakei erschien. Nun liegt es in deutscher Übersetzung vor.
Tomáš Kraus (*1954) engagiert sich seit den frühen 1990igern in der Förderung der jüdischen Kultur und Geschichte. Er ist Direktor des Instituts Theresienstädter Initiative in Prag.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage gemeinsam mit Jugendbegenung Theresienstadt