Die aneinander grenzenden Nachbarregionen in Sachsen und Nordböhmen sind vom Strukturwandel, von Arbeits- und Perspektivlosigkeit geprägt. In beiden Regionen lassen sich Ausländerfeindlichkeit und rassistische Übergriffe beobachten, rechtsextreme Gruppierungen bekommen von Jugendlichen Zulauf. In den Schulen werden Ausgrenzungen und Rassismus zum Problem, Rechtsextreme Jugendliche gehören zum Schulalltag, entsprechende Symbole und Kleidungsstücke werden häufig getragen, rechtsextreme Musik und Schriftstücke sind im Umlauf. Viele Lehrende haben an ihren Schulen damit zu kämpfen.
Auf dem Seminar treffen sich deutsche und tschechische Lehrerinnen und Lehrer, die in ihren Schulen mit Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit konfrontiert sind. Der Erfahrungsaustausch über den Umgang mit Rechtsextremismus, seine Erscheinungsformen und die Konsequenzen für SchülerInnen und Unterricht hat ein Voneinander- und Miteinander-Lernen zum Ziel.
Durch erfahrene deutsche und tschechische ReferentInnen werden rechtsextreme Strukturen in Sachsen und Tschechien aufgezeigt, Symbole und Erscheinungsformen der rechtsextremen Subkultur vorgestellt und thematische Diskussionen angeregt. Im zweiten Teil werden Handlungsalternativen zum Umgang mit Extremismus und Rassismus im Unterricht und an Schulen mit dem von Augusto Boal (Brasilien) entwickelten Forumtheater erarbeitet. Dabei werden Schulsituationen, in welchen die TeilnehmerInnen ohnmächtig oder unzufrieden mit ihren Reaktionen waren, nachgestellt. Gemeinsam werden alternative Handlungsmöglichkeiten erarbeitet, aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und auf Alltagstauglichkeit überprüft.
Ort: Brücke/Most-Zentrum Dresden
Veranstalter: Brücke/Most-Stiftung
Kontaktperson: Ina Gamp-Lämmer
Teilnehmergebühren: 50 €/ 30 €
Zielgruppe: Deutsche und tschechische LehrerInnen
Maximale Teilnehmerzahl: 20